Lohnt sich die Anschaffung einer Grow-Led Pflanzenlampe mit UV-Licht?

Seit LED-Growlampen zum neuen Standard geworden sind, gibt es für Gärtner viel zu lernen. Effizienz, Spektrum, Wellenlängen, Photonen, PAR-Bereich und Emerson-Effekt. Die Liste der Fachbegriffe, die man kennen muss, scheint endlos. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit dem UV-Licht beschäftigen.

  1. Braucht man das überhaupt?

  2. Wofür ist das gut?

  3. Wie viel ist genug?

Wir werden uns die Vor- und Nachteile von UV-Licht für den Indoor-Pflanzenanbau genauer ansehen und erklären, warum eine UV Unterstützung die beste Wahl für dein nächstes Pflanzenprojekt sein könnte.

Was ist UV-Licht?

Der traditionelle PAR-Bereich nach McCree erstreckt sich von 400 nm bis 700 nm. Das ist auch ziemlich deckungsgleich mit dem (für den Menschen) sichtbaren Licht. Licht im Bereich von 400 nm erscheint als Violett. Ultraviolett ist das Licht „jenseits“ von Violett. Je nach Definition erstreckt sich der ultraviolette Bereich von 100 nm bis 380 nm.

Ist eine UV LED Lampe schädlich?

UV wiederum ist unterteilt in UV-A, UV-B und UV-C. Jede UV-Strahlung kann grundsätzlich in Zellen eindringen. UV-B Strahlung erzeugt Melanome und Hautkrebs. UV-C Strahlung (in hohen Dosen) kann so ziemlich jede Zelle schädigen und wird deshalb auch zur Desinfektion genutzt. Gärtnerisch interessant ist aber die UV-A Strahlung. UV-A ist ein ganz normaler Bestandteil des Sonnenlichts. Gerade bei der geringen Strahlungsdichte, die im Gartenbereich verwendet wird, ist UV-A NICHT gefährlich.

Welche Wirkung hat UV-A Licht auf Pflanzen?

Pflanzenlicht ist mehr als PAR. McCree hat festgestellt, dass die Photosynthese hauptsächlich im Bereich von 400–700 nm stattfindet. Dies ist grundsätzlich richtig. Der Umkehrschluss, dass alle anderen Wellenlängen für Pflanzen egal sind, ist aber falsch.

Im PAR-Bereich findet die Photosynthese statt. Je mehr Strahlung, desto mehr Aufbau von Biomasse. Gärtnern ist jedoch mehr als Biomasse, denn es geht uns auch um schöne Blüten, große und süße Früchte oder um bestimmte Wuchsformen. Was bringt einem die größte Chilipflanze, wenn die Früchte klein sind und der Scoville-Gehalt zu niedrig ist?

Simulieren wir die Höhensonne: Ist euch schonmal aufgefallen, wo das beste Zeug herkam, bevor es moderne Indooranlagen gab? Rif-Gebirge? Ketama? Hindukusch? Dies sind alles Hochlagen und Bergregionen. Je höher man klettert, desto höher wird der UV-Anteil im Sonnenlicht. Diesen Effekt nennt man Höhensonne. Viele Pflanzen haben einen triggerbaren Schutzmechanismus gegen UV-Strahlung im Laufe der Evolution entwickelt, da sie in Zellen eindringt und diese ggf. sogar zerstören kann.

Einige Forscher sagen, dass unsere Lieblingspflanze die angenehme Eigenschaft hat, auf eine erhöhte UV-Strahlung mit einer erhöhten Wirkstoffproduktion zu reagieren. Zu 100% sicher ist das meiner Meinung nach noch nicht nachgewiesen. (Dirks Meinung, Oktober 2023).

Ein sicherer Vorteil von UV-haltigem Pflanzenlicht: Junge Pflanzen, die unter Kunstlicht vorgezogen werden, können mit UV-Licht abgehärtet werden, um sie auf die UV-Strahlung der Sonne vorzubereiten ("abhärten"). Damit kann man den Umpflanzschock von drinnen nach draußen mindern.

Wie viel ist genug?

Die Dosis macht das Gift

Eine zu starke UV-Strahlung kann aber auch zu unerwünschten Effekten führen. Vor allem das Ausbilden von (zu) dicken und ledrigen Blättern, verformte Blätter und UV-Verbrennungen an den Blättern können die Folge sein. Gerade in der Blüte darf man es nicht übertreiben, da sonst alle Vorteile, die man durch erhöhte Wirkstoffproduktion hat, zunichtegemacht werden: Die Pflanze hat zu viel Energie in die Blätter investiert.

Hersteller

  • Lumatek bietet für seine Systeme eine optionale 30W UV-Leiste an. Diese bietet neben UV-A auch UV-B zur Schimmelprävention an. Daher muss die gärtnerde Person auch entsprechende Schutzmaßnahmen (Kleidung, Brille) ergreifen. Die passende Menge an Zusatzleisten muss selbst ermittelt werden.

  • Maxibright bietet ein ähnliches Modul mit 60W Leistung.

  • Bei Greenception ist der passende UV-A Anteil bereits in alle Lampen integriert. Durch die separate Schaltung von Wuchs- und Blütemodus ist sichergestellt, dass der UV-Anteil zum anvisierten Ziel (Abhärten oder Wirkstoff triggern) passt.

  • HortiOne und SANlight bieten kein UV. Sie vertreten die wissenschaftliche Auffassung, dass das viel teurere und kurzlebige UV-Licht aus UV-LEDs keinen messbaren Zusatznutzen hat. 

Fazit

UV-Licht ist ein möglicherweise vernachlässigter Teil des Lichts.

Einige Markenhersteller sagen, dass es mit der richtigen Mischung möglich ist, bei gleichem Erntegewicht einen deutlich erhöhten Wirkstoffanteil zu produzieren. Dies wird in der wissenschaftlichen Gemeinde noch kontrovers diskutiert (Stand 10/2023).

Für ambitionierte Gärtner, die auch der Schimmelbildung zuvorkommen möchten, können die universell einsetzbaren Ergänzungs-Leuchten von Lumatek oder Maxibright interessant sein. Die UV-Strahlen sorgen für dickere und robustere Zellwände.

Allerdings ist hier auch das Risiko, den Pflanzen (oder sogar dem Gärtner) zu schaden, etas höher, da sie auch UV-B abgeben, sodass die LED-Leuchten mit integriertem UV-A-Licht von Greenception für die meisten Hobbygärtner*innen die sicherere Wahl darstellen.

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